Seitdem ich ungefähr 12 bin, gehe ich ins Theater. In den vergangenen ungefähr 45 Jahren gab es keinen Monat, in dem ich nicht ein Theater, ein Konzert, eine Ausstellung besucht hätte. In manchen Wochen mehrfach, an einzelnen Tagen ebenso.
Nun habe ich so viel gesehen und erlebt, da wird es auch mal eine Weile ohne gehen. Dachte ich zu Beginn des Verbotes. Eine leise Langeweile zog sich durch die Winterabende bis ins Frühjahr hinein.
Als es hieß, wir haben für dich auch eine Karte gebucht, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Statt schön anziehen, testen lassen. Und dann auch noch Karl Valentin! Als ich dann in der Vorstellung saß, mit anderen Menschen, lachte, staunte, die Zeit vergaß und alles andere auch, mich wiedererkannte, die Worte und Sätze genoss, da wusste ich: Das ist das Leben. Das ist MEIN Leben.
Ein Leben ohne Theater ist möglich, aber sinnlos.