Impressionen

Eine Sommernacht im August

Eine Sommernacht im August. Es ist still, nur die Mücken surren ihr gräuliches Lied. Grade habe ich zwei Brockenhexen online gekauft. Keine leichte Aufgabe, schließlich habe ich für die Entscheidung eine halbe Stunde verbraucht. Eine halbe Stunde, die besser geschlafen wäre. Aber so ist´s wenn keine Musik aus einem Club frohlockt, nur weil Montag ist und ich eben doch nicht schlafen kann, dann fallen mir Dinge ein, die noch erledigt werden können. Jetzt wieder irgendein Hörbuch anstellen, vielleicht vom Westphal gelesen, da ist die Sprache so kultiviert und das Timbre gefällig.

Impressionen

Anderes Unheil beschäftigt Mensch und Natur

Der Sommer steht in voller Blüte. Die Tage sind erlebnisreich gespickt mit endlich wieder Kultur allerorten, Es wird getanzt, gegrillt, gechillt, verordnet nach dem drei g-Prinzip. 
Inzwischen sind aber auch vor unserer Haustüre Menschen ertrunken in Hochwasserfluten und anderes Unheil beschäftigt Mensch und Natur. Mit diesem Wissen verbrauche ich viel Kraft und Energie fürs Leben, das schön sein kann aber eben nicht muss.

Impressionen

Ein Anflug von Verliebtheit

Es ist der 1. Juli und draußen ist es ungewöhnlich kalt. Es gibt seit Monaten diese Wechselbäder von heiß zu kalt, warum muß ich jetzt hier nicht fragen. Das macht jedenfalls was mit unseren Empfindungen. Machen Tag bin ich bereit alles im guten Sinn zu verkraften andern tags fällt sogar das Aufstehen aus dem Bett schwer. Corona hat sich beruhigt und wird im nächsten Moment neu herauf beschworen, das alles macht mich bleumourant. Aber wenn dann so ein Anflug von Verliebtheit durch die Lüfte schwirrt, wird mit einem Schlag alles unwichtiger. Es dreht sich im Kopf nur immer ob und wenn, vielleicht… das ist mal eine schöne Art der Verunsicherung. Was daraus wird, darüber werd ich vielleicht an dieser Stelle weiterschreiben…

Impressionen

Küchenhocker

In der HH ist vieles sehr schön, die vielen freundlichen Menschen, immer bereit miteinander zu reden, der unglaublich gut funktionierende Nahverkehr, die Kunsthalle mit ihren unerschöpflichen Schätzen und dass man in der Elbe baden darf. Viele Menschen liegen aber auch einfach in den Ecken rum auch tags und zwei Häuser weiter gibt es einen hässlichen Küchenhocker für 2000 Euro.

Impressionen, Traumreisen

Fragen zerkrabbeln mir den Verstand

Vor meinem Fenster steht der alte Dom auf. Noch ist er im grauen Morgengewand, schon zwitschern die Vögel und erstes Licht zeigt sich am östlichen Himmel. Mein Kopf ist träge noch, aber erste Gedanken fluten diesen Zustand. Viele Fragen zerkrabbeln mir den Verstand. Nochmal fest die Augen schließen und versuchen eine Weile noch zu ruhen, alles bitte bitte zurück in die Warteschleife.

Impressionen, Traumreisen

Unruhe vs. Stille

Mein Herzschlag ist der einzige Ton dieser langen Nacht, den ich vernehme.
Gut das es mir gelungen ist das festzustellen und aufzuschreiben. Das macht über das Grübeln „was war und wird“ begreifbar, das ich in ruhiger friedlicher Nacht lebe und ganz wahrscheinlich bald das Licht Tag und Geist erhellt und ich damit eine neue Chance habe, mein Leben zu gestalten. Wie einfach und wie schön. Wie schön das es dies Nachtbuch gibt. Ich stell mir noch das Nachtkonzert an.

Impressionen

Es gibt auch Sonnentage im November

Nachtgedanken sind so anders als Taggedanken. Sie gehören nur mir. Ohne Angst entdeckt zu werden. Plötzlich überrollen mich keine Pflichten mehr. Eine Ahnung von langer Weile erreicht mich. Vertreibe sie. In der Nacht kann ich sein wie ich bin. Genieße die Einsamkeit. Die Katze schaut lächelnd zu! Die Welt dreht sich langsamer. Ich fall nicht mehr herunter. Warte nicht mehr auf den Morgen. Alles ist gut wie es ist. Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Es gibt auch Sonnentage im November.

Erinnerungen, Impressionen

Es war mehr Lachen früher

Mich im Kopf bewegen, ins Vergangene schauen:
Beim Spielen; Schulbänke gab es; Geruch nach süßsauren Eiern, die Kartoffeln stinken; Schorf so dick an beiden Knien; so müde noch zum ersten Bus laufen; auf dem Moped flieg ich durch den Sommertag; Küssen und Laufen;
die Haare kurz, die Haare lang; Hände fassen; Wein macht laut und leise; Blumensträuße füllen Räume, überall sind Augen die mich finden, Tränen schreien durch die Nacht

Impressionen

Für immer

Jetzt bin ich für immer zu Hause. Kein Pendeln mehr jede Woche. Keine Dienstreisen mehr. Nicht mehr der erste Gedanke beim Aufwachen: Wo bin ich? Ich werde immer zu Hause sein.

Das Wegsein. Das Dasein. Alles hat seine Zeit.  Jetzt werde ich immer da sein. Obwohl, wenn ich weg war, war ich auch da. Nur eben woanders. Jetzt habe ich also nur noch ein Dasein, so wie die meisten Menschen. Reicht das? Wie fühlt sich das an, wenn ich nach einem Monat, einem Jahr, nach zehn Jahren immer noch da bin? Wird es irgendwann langweilig, immer da zu sein?