Erinnerungen, Traumreisen

Hasendämmerung

Wie beginnt man ein Tage- äh Entschuldigung ein Nachtbuch? So?

…heute ist der 24. April 2021, es ist Samstag, um 18.47 Uhr. Ich sitze bei mir zu Hause auf dem Werder an der Elbe, schaue aus dem Fenster auf eine imposante Brückenbaustelle, deren Arbeiten 2023 abgeschlossen werden sollen. Das ist in ca. 800 Tagen, nein Nächten. Ist das Leben dann wieder im normalen Fluss? Was bedeutet überhaupt normal? Ein Gesprächsansatz.

Impressionen

Das Ah & Das Oh

Das A und das O. Ich meine das „Ah“ & das „Oh“. So fühlt es sich an. Ah, jetzt wissen wir und es wird endlich gut- oder zumindest besser, gefolgt vom „Oh“ doch nicht und schon schließt sich der Kreis des Lebens. So einfach ist es erklärt aus meiner Sicht. Vielleicht ist es so, dass Ah & Oh ebenso wie A&O sich gar nicht so sehr voneinander unterscheiden, obwohl Anfang und Ende nun offensichtliche Gegenteile sind, ist eines beiden jedoch gemeinsam -neutrale Wirklichkeit, die erst durch die Festlegung und das Urteil, was nach bestem Wissen, & Gewissen oder Unwissen zu dem benannt wird was es ist.

Begegnungen, Traumreisen

Ab morgen trage ich abends Turnschuhe

Nach wilden Träumen und zwölf Stunden schlafe wache ich um 9 Uhr morgens auf dem Sofa auf. Mit den Klamotten vom Vortag, eingewickelt in eine viel zu kurze Decke, sogar die Mütze habe ich noch auf. Der Abschied von meinem Kind hat mich umgehauen, ich fühle mich wie nach einer durchzechten Nacht. Aber die halb gefüllte Wasserflasche, die unters Sofa gerollt ist, besagt was anderes.  

Schon lange habe ich nicht mehr so intensiv geträumt, auf dem Sofa liegend lege die die Traumfetzen wie bei einem Puzzle zusammen:

Begegnungen

Wie ein Foto aus vergangenen Zeiten

Der Tag begann für mich mit einem Abschied. Mein 23jähriger Sohn hat das Land verlassen, mit dem Flugzeug, Richtung England, einfach so.                         

Alle gut gemeinten mütterlichen Ratschläge hatten diese Abreise wochenlang verhindert. Aber nun war seine Liebe zu seiner italienischen Freundin, die in England lebt, stärker als Tests, Quarantäne oder gar Lockdowns. Gemeinsam mit dem Vater des Kindes, der schon lange nicht mehr das Leben mit mir teilt, haben wir ihn nach Berlin zum Flughafen gefahren.

Begegnungen, Impressionen

Maske (rade)

Meine Mutter, Jahrgang 1930, schwärmte noch für Maskenbälle. Es gab geheimnisvolle Begegnungen bis die Masken um Mitternacht fielen. Ihr erster Ehemann habe sie einmal bis zum Schluss nicht erkannt, erzählte sie mir nicht ohne Stolz.

Die Masken, die wir heute tragen, sind wenig verführerisch:
1. Sie tarnen uns. Auf einer Demo wird das Vermummungsverbot ad absurdum geführt.
2. Die Bäckersfrau versteht mit keinem Wort die Anzahl der Brötchen, die ich kaufen möchte.
3. Ich fühle mich mit Maske seltsam schwerhörig, dumpf, wie in Watte gepackt.